Vorweg sei erwähnt, dass die T33 eine ausgezeichnete Verarbeitung hat. Die Tragfläche ist aus Stabilitätsgründen einteilig und die Befestigung bereits eingebaut. Die Steckung des Höhenleitwerks ist auch eingebaut, sowie die Steckung der Randbögen, die gegen die Tiptanks ausgetauscht werden können.
Begonnen habe ich mit dem Turbinenspant. Da ich über eine CNC Fräsmaschine verfüge, wurde der Rumpf kurz vermessen und die Daten in das System eingegeben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Da die T33 normalerweise für Impeller konstruiert wurde, sind die Lufteinlässe relativ groß. Um einen unnötigen Luftstau im Rumpf zu vermeiden, brachte ich genügend nierenförmige Öffnungen oben und runde Öffnungen unten am Spant an. Das Schubrohr ist von Orbit. Weiterhin dienen die großen Löcher links und rechts der Kabelverlegung.
Der hintere Spant dient zur Führung des Schubrohres und zur Stabilisierung der Seitendämpfungsflosse auch dieser wurde gefräst und mit großzügigen Öffnungen versehen. Auf der Innenseite habe ich noch einen Basaltrowing aufgebracht, den ich an ein paar Stellen mit Hexebepp ( Sekundenkleber ) fixiert habe. Beim Einkleben wurde er dann mit Harz durchtränkt.
Eingebaut sieht das Ganze dann so aus:
Für die Befestigung des Schubrohr habe ich kleine Blechwinkel aus 0.3mm Stahlblech angefertigt.
Das Schubrohr ist in den hinteren Spant nur eingesteckt und wird von den drei Blechwinkeln gehalten. Es ist somit sehr leicht demontierbar.
Alle Arbeiten laufen natürlich unter strenger Aufsicht von Bodo, dem juhte Dagckel...
Um das Schubrohr entgültig montieren zu können, mußte das Seitenruder eingebaut werden. Zur Lagerung dient oben ein Stahlstab mit Gewinde, der einfach durch die überstehende Dämpfungsflosse in das im Ruder befindliche Innengewinde geschraubt wird. Diese Konstruktion wurde 1:1 übernommen. Was mir persönlich nicht gefallen hat, war der Gedanke an sichtbare Ruderhörner und Schlitzen im Rumpf, aus denen Stahlseile heraus kommen. Also mußte eine andere Lösung her. Der im unteren Ende im Ruder eingeklebte Stahldraht wurde also entfernt und gegen etwas Massiveres ausgetauscht. Mein Freund und Vereinskamerad Michael konnte kaum glauben, wie schnell sich so ein Spant mit Kugellager anfertigen lässt. Ich behaupte immer, dass ich sowas schneller Fräse, als andere das Sägeblatt in die Laubsäge einspannen können. Ganz abgesehen von dem Gedanken Kohlefaser mit der Laubsäge sägen zu wollen.
Apropos Kohlefaser: Wer glaubt, hier sei keine Kohlefaser angebracht, der weiß auch nicht, warum Männer kein Cellulite bekommen. Weils einfach net gut aussieht...
Das abgewinkelte Ruderhorn wurde später noch durch ein gerades ausgetauscht. Nachdem alles eingebaut war sah ich nämlich, dass genügend Platz zwischen Spant und Achse vorhanden war. Somit konnte ich die Anlenkung vorne auch gerade ausführen.
Die Bugfahrwerksaufnahme besteht aus zwei Teilen. Dem horizontalen und vertikalen Spanten. Der Horizontale dient der Aufnahme der Fahrwerksmechanik, der Vertikale der Einleitung der Kräfte in den Rumpf.
Im richtigen Winkel miteinander verklebt
und rechtwinklig in den Rumpf eingeklebt.
Damit die Turbine den Dreck nicht einatmen muß, den das Bugrad aufwirbelt, laminierte ich mir noch einen Fahrwerksschacht. Dazu wurde eine Form aus Balsaholz gefertigt.
Ein kleiner Modellbauertip:
Kondome schützen nicht nur vor Geschlechtskrankheiten, sie eignen sich auch prima als Trennmittel. Wer es aussen auch noch glatt haben mochte, zieht noch einen Zweiten darüber. Dazu etwas mehr Harz drauf und mit den Luftblasen rausstreichen (so ist mein Tank auch entstanden).
Da das Fahrwerk der T88 sehr niedrig ist, mußten die Zylinder des Hauptfahrwerk gekürzt werden. Das trifft zumindest für das verwendete Fahrwerk von Eurokit zu. Dazu wurde der Zylinder abgedreht und eine Platte mit UHU endfest eingeklebt. 5min bei 180 °C (natürlich nur die Zylinderbuchsen) und die Teile sind untrennbar mit einander verbunden. Der 90 ° Winkel sorgt für ausreichend Platz zwischen dem eingezogenen Rad und dem Zylinder / Pressluftschlauch.
Die Scharniere der T33 sind alle als "elastic Flaps" ausgeführt, also muß man sich darum keine Gedanken mehr machen. Die Ruderhörner sind doppelt ausgeführt und großzügig mit dem Holm der Ruderklappe verklebt. Um die Schlitze zu fräsen habe ich mir eine kleine Schablone gefräst. Die Querruder sind genauso angelenkt. Darum gehe ich nicht noch einmal extra darauf ein.
Die Schachtabdeckungen sind Bestandteil des Modells und müssen nur noch ein wenig angepasst werden. Um die Befestigung des Leitwerkes muß man sich selbst gedanken machen. Die Steckung ist zwar schon eingebaut, aber davon halten die Flächen ja noch nicht. Die Höhenruderflächen einfach anzukleben war mir zu einfach. Deshalb fertigte ich mir zwei Buchsen aus Aluminium. Durch diese Buchsen geht das Kohlefaserrohr durch und wird mit einer Senkkopfschraube von unten verschraubt. In dem Rohr ist natürlich eine Verstärkung eingeklebt.
So sieht dann das einbaufertige HLW aus:
Um mit diesem Fluggerät auf unserem Fluggelände sicher in die Luft zu kommen muß man die Turbine auf unserem Vorplatz voll aufreißen und das Modell nach erreichen des vollen Schub loslassen. Der Vorplatz ist so eine Art Ascheplatz. Damit dabei keine Steinchen in die Turbine gelangen, baute ich mir ein Schutzgitter. Die Amerikaner nennen sowas dann liebevoll einen "Foodguard" (Essenswächter:o)))
Um das Gitter an der Turbine zu befestigen, fräste ich mir zwei Ringe. Dann wurde ein Küchensieb geschändet und um den großen Ring gebördelt. Um das Sieb später an der Turbine zu befestigen habe ich gleich Befestigungslaschen angebracht. Den vordere Ring habe ich auf das Gitter aufgeklebt und das Gitter in der Mitte mit dem Dremel entfernt.
Hier kann man schön erkennen, wie das Sieb mit den Federn an der Turbinenbefestigung abgespannt ist. Um die Verkleidung der Turbine zu schonen habe ich dann noch aufgeschnittenen Neoprenschlauch um das Gitter gezogen. Um die Schlauchverbindungen herzustellen, lässt sich dann an den entsprechenden Stellen das Gitter auseinander schieben. Durch die so entstandenen Löcher kann man den Schlauch dann durchstecken.
Nach Aussage von Peter Adolfs ist der Schwerpunkt bei der T33 relativ genau einzustellen. Um mir da keinen variablen Schwerpunkt in Form einer langen Cola-Flasche einzubauen, beschloss ich einen Tank selbst zu bauen.
Auf den Tank und seine Entstehung möchte ich etwas näher eingehen, da es (glaube ich zumindest) eine interessante Methode ist einen Tank aus einem Stück zu fertigen, ohne eine aufwendige Form herzustellen. Zuerst fräste ich mir zwei Schablonen aus Sperrholz. Danach klebte ich verschieden dicke Polystyrolplatten auf einander um ein Tankvolumen von ca. 1,7l zu erreichen (so 7 min. Flugzeit und Reserve für ein paar verpatzte Anflüge sollten es schon sein :o) ). Mit Nägeln die Schablonen aufgesteckt und der Wolframsäge (heißer Draht) den Tankkörper ausgeschnitten. Danach noch ein bisschen die Ecken abgerundet und Kondom drüber. Die Öffnung des Kondoms durch die spätere Öffnung des Tank (gleich Verstärkung mit einharzen). Jetzt von Außen mindestens zwei Lagen 160 g. Gewebe darauf Ich lasse die Lagen leicht abbinden und laminiere dann die Nächste, dadurch wird er sicher dicht und leckt nachher nicht wie eine Gießkanne. Wenn die letzte Lage anzieht gebe ich noch einen guten Schuss Harz auf die Hinterseite und ziehe über das ganze noch ein weiteres Kondom. Jetzt noch das überschüssige Harz ausstreichen und 24 Stunden liegen lassen. Der Druck des zweiten Kondom bewirkt nicht nur eine glatte Oberfläche sondern auch noch, dass die einzelnen Lagen nicht auseinander gehen. Is ja manchmal ein bisschen störrisch das Gewebe. Nach dem Trocknen das äußere Kondom entfernen und durch die Öffnung des Inneren etwas Verdünnung rein. Das Polystyrol löst sich auf und das Kondom zieht sich langsam von der Innenwand ab. Der ganze Prapp ist nun im Kondom (das sieht sogar sehr authentisch aus, aber nicht neidisch werden, wegen der Menge meine ich :o) ), dass durch die Öffnung im Tank entfernt wird.
Kleiner Modellbauertip:
Aufgeraute oder genoppte Kondome, die eigentlich den Spaß erhöhen sollen, können diesen hier verderben. Die neigen dazu, sich nicht so leicht zu lösen.
Der Tank ist jetzt noch ein bisschen wabbelig und sollte nicht gedrückt werden, da es sonst Risse geben kann. Nach ein paar Tagen ist er aber fest. Die Angsthasen unter uns machen jetzt einen Dichtigkeitstest mit Wasser.
Für die Tankbeschläge klebte ich einfach Messingröhrchen in eine GFK Platte. Diese Platte ist mit dem Tank verklebt. Sollte man da noch mal ran müssen, kann man es auffräsen.
An dem Tank befestigte ich noch die Turbinenelektronik, den Gastank und die Kerosinpumpe.
Für den sogenannten "Hopper Tank" baute ich dann noch eine Befestigung aus Sperrholz. Da wird er einfach nur reingesteckt.
Das Ganze wird auf den Rumpfboden geklebt.
Nun muss ja noch so allerhand Kleinzeugs in den Jet. Also wurde noch ein Servobrett angefertigt. Hier seht Ihr den ersten Versuch. Die zwei vorderen Schalter sind für die Empfängerakkus und der neben dem Servo war für die Turbine gedacht. Weiterhin nimmt das Brett noch das Fahrwerksventil und die Seitenruderanlenkung auf. Die Ventile für Kerosin und Hilfsstartgas waren auch noch an dem Servobrett befestigt.
Um das nächste Bild / die nächsten Bilder zu erklären muss ich dann mal etwas ausholen. Alles fing mit dem Schwerpunkt an. Als Peter mir erzählte, dass er die T33 erstmals mit einer Turbine der 9kg Klasse geflogen hatte und diese mit einem 200 und irgendetwas Schubrohr (das bedeutet, dass die Turbine praktisch eine ganze Turbinenlänge weiter hinten saß. Von Ihrem Gewicht ganz abgesehen). Da dachte ich mir >>Schwerpunkt? Kein Problem<<. Wenn se vorne zu schwer wird, dann halt LIPO Empfängerakku. Als ich mich dann nach vorne durchgekämpft hatte, wurde ich eines besseren belehrt. Ich habe dann, um den Schwerpunkt einzustellen, Akkus in die Schnauze gepackt. Weil Blei keine Kapazität hat um elektrische Energie zu speichern. 2 * 5 Empfängerakkus und 6 für die Biene. Macht 16 Zellen (Babyzellengröße!!!). Nun stimmte der Schwerpunkt und das Trockengewicht liegt bei 6,4 kg. Das ist sicherlich annehmbar. Peter Adolfs gibt das Abfluggewicht mit 5-6 kg an. Ich habe Ihn noch nicht gefragt, aber das kann nur eine Angabe für Impellerantrieb sein. Man muss ja noch das Kerosin im Auge behalten. Immerhin ca. 0,8 kg/l * 1,7 l = 1,36 kg. Das würde dann ein Abfluggewicht von 7,8 kg ergeben. Ich glaube nicht, dass da 6 kg zu erreichen sind. Bevor ich aber auf den Punkt komme noch was Anderes. Als alles soweit zusammen war, sollte die Turbine einen Probelauf machen (man muss sich ja an das Geräusch gewöhnen. Die Insider und Jetzeitschriftleser verstehen diesen Scherz). Als erstes ist mir aufgefallen, dass Automatikstart nix is. Zumindest nicht, wenn die Turbine in einen Rumpf eingebaut ist. Der Grund dafür ist, dass sich eine größere Menge Gas im Rumpf verteilt bevor das Ganze dann zündet. Der Rumpf ist danach frei von Beulen, Staub und auch Steril. Der zweite Start schlägt dann fehl, weil vom ersten der kleine Gastank so kalt ist, dass nicht mehr genügend Gas austritt. Dann hatte ich noch das Problem, dass der Übergang von Gas auf Kerosin nicht funktionierte. Von Hand war der Start aber nie ein Problem. Wegen dem Startproblem habe ich dann noch einmal mit Funsonic telefoniert. Nachdem noch ein paar Parameter angepasst wurden, startete sie dann besser, aber so richtig überzeugt bin ich noch nicht. Herr Oertel von Funsonic sagte mir, dass eventuell die Pumpe noch einlaufen muss und danach leichter anläuft. Na egal. Auf jeden Fall hatte ich den Eindruck, dass Herr Oertel das Modell interessierte und schickte ihm ein paar Fotos. Die HP gab es damals zwar, aber noch keinen Bericht. Auf dem Servobrett bemerkte er, dass ein Schalter mit Turbine beschriftet war. Er mailte mir dann, dass dieser Schalter auch die Startprobleme verursachen könne. Ich sollte seiner Meinung nach nur die grünen Stecker verwenden. Nun gab es genügend Gründe, das Servobrett neu zu machen. Da sich die nun eingesparten Elemente (Gastank, zwei Magnetventile, Schalter) aber alle vor dem Schwerpunkt befanden, stehe ich jetzt wieder vor meinem alten Problem. Ich habe mich dazu entschieden, doch etwas Blei zu verwenden. Ich mache gerade einen Abdruck meiner Rumpfspitze. Dann werde ich mich mit Bleigießen beschäftigen. Dabei sollte man nicht vergessen, dass ich trotzdem Gewicht einspare. Gut, dass man die Physik erfunden hat. Die sagt nämlich: „Lastarm * Last = Kraftarm * Kraft“ und wenn der Arm länger wird, wird die benötigte Kraft kleiner. Ist aber nicht zu verwechseln mit: „Gar mächtig ist des Schlossers Kraft, wenn er mit dem Hebel schafft“, obwohl das auf den gleichen naturwissenschaftlichen Gesetzen beruht.
Weiterhin werde ich noch die Turbine etwas nach vorne setzen. Zum Glück hatte ich das damals beim Einbau schon vorgesehen. Ich kann die Turbineposition in 5mm schritten verändern. Der Grund dafür war zwar das Einstellen des Abstandes von Turbine zu Schubrohr, das kann man aber auch durch die Blechwinkel vom Schubrohr. 15 mm sind da noch drin. Das Schubrohr muss natürlich mitwandern. Dass es dann ca. 20mm vor dem Rumpfende endet, sollte nichts ausmachen. Sobald das Triebwerk läuft wird durch den entstehenden Sog kalte Luft durch den Rumpf gesaugt. Wenn ich es aber noch einmal zu machen hätte, würde ich den Motor ca. 40 mm weiter nach vorne setzen und das Schubrohr entsprechend länger machen. Schauen wir mal, wie weit wir damit kommen. Auf jeden Fall werde ich Gewicht sparen. Mehr kann man dann aber auch nicht machen. Die Komponenten wiegen halt.
Nachdem ich nun das neue Servobrett eingebaut habe kann ich sagen, dass es wohl nicht an dem Schalter liegt. Der Übergang zwischen Gas und Kerosin ist immer noch genauso gut oder schlecht wie vorher. Warten wir also ab, wie die Pumpe einläuft.
Das mit dem Blei hat sich übrigens auch ergeben. Nachdem ich die Turbine ca. 15mm nach vorne gesetzt habe, stimmt der Schwerpunkt. Das Trockengewicht liegt somit bei 6,2kg.
Für den Tank fräste ich zwei Traversen aus GFK. Sie sind nur notwendig, damit der Tank nicht nach vorne oder hinten wandern kann.
Im folgenden Bild ist unter Anderem das Befüllventil und der Überlauf des Tanks zu erkennen. Es handelt sich bei dem Ventil um ein Festo QSK-4 Sperrventil. Dieses Ventil hat die besondere Eigenschaft, dass es sich entsperrt, wenn ein Schlauch von aussen eingesteckt wird. Somit kann der Tank auch wieder entleert werden. Das geht bei einem gewöhnlichen Rückschlagventil nicht. Ventil und Überlauf sind mit einer Verstärkung in den Rumpfboden geklebt. Man kann also ohne im Rumpf rum zu suddeln betanken.
PS: Ich habe auch einen Dichtigkeitstest gemacht :o))